Das deutsche Steuerrecht gilt als eines der kompliziertesten und umfangreichsten der Welt. Viele Jungunternehmer verzichten zunächst auf einen Steuerberater, obwohl dieser durch seine zahlreichen Qualifikationen und sein Finanzbuchhaltung Wissen bares Geld sparen kann. Dabei sollten Gründer einiges beachten.
Inhalt
Die Qualifikation eines Steuerberaters
Wer Steuerberater werden will, kann verschiedene Wege einschlagen. Dadurch haben Steuerberater teils verschiedenste Qualifikationen, einige zusätzlich zur eigentlichen Ausbildung. Dabei kommen beispielsweise Ausbildungen als Fachanwalt für Steuerrecht, Wirtschaftsprüfer, vereidigter Buchprüfer oder eine einschlägige Promotion genauso infrage wie Weiterbildungen in speziellen Wirtschaftsgebieten, die mit dem Arbeitsgebiet des Kunden übereinstimmen.
Die richtige Leistungspalette
Je nach Qualifikation und Entscheidung unterscheiden sich Steuerberater teilweise deutlich, wenn es darum geht, welche Leistungen sie genau anbieten. Neben Beratung und Befüllen einer Steuererklärung sind dies beispielsweise Beratungen und Hilfe zu Finanzbuchführung, Jahresabschlüsse, Gewinnermittlungen, Lohnabrechnungen, Controlling, Bank- und Kreditgespräche, Unternehmensbewertungen sowie verschiedene andere betriebswirtschaftliche Themen insbesondere in Bezug zu Steuerthemen, aber auch darüber hinaus. Insbesondere für Kleinunternehmer kann ein Komplettpaket bei einem Experten sinnvoll sein, bei dem Arbeit weitgehend abgegeben wird. Größere Unternehmen haben dafür teilweise eigene Angestellte, wobei hier immer wieder auf das externe Expertenwissen zurückgegriffen wird.
Zeit und örtliche Nähe
Es klingt zwar lapidar, ist aber sehr wichtig. Kompetenz allein ist nicht ausreichend. Der Experte sollte innerhalb von höchstens einer halben Stunde erreichbar sein, zudem so viel Platz im Kalender haben, dass eine Beratung keine mehrwöchige Vorlaufzeit braucht. Innerhalb von drei Tagen sollte ein Termin möglich sein. Insbesondere bei Unternehmen ist dies sehr wichtig, da gewisse Entscheidungen schnell entschieden werden müssen und falsche Entscheidungen ins Geld gehen.
Einzelkämfer oder Kanzlei?
Der Markt ist aktuell immer noch von Einzelkämpfern geprägt, doch es gibt immer mehr Kanzleien. Einzelpersonen und Kleinunternehmer, die nur Hilfe bei der Steuererklärung benötigen, sind bei Ersteren sehr gut aufgehoben. Viele Steuerexperten haben sich bei anderen Themen ebenfalls einen guten Ruf erarbeitet. Umso detaillierter die Beratung erfolgen soll, umso detaillierter muss auch das Expertenwissen sein. Geht es so sehr ins Detail, sind Kanzleien häufig die bessere Wahl. Vor allem größere Unternehmen sollten darauf setzen, da neben der Steuerberatung viele Kanzleien in rechtlichen Fragen ebenso beraten. Dafür gibt es dort Rechts- und Fachanwälte wie auch andere Fachleute, die hinzugezogen werden können, und damit die Wissensbasis weit breiter aufgestellt ist.
Der Eindruck eines Steuerberaters
Bei der richtigen Auswahl muss man sich nicht nur auf Hörensagen verlassen. An einigen wenigen Dingen lässt sich eine eigene Bewertung vornehmen, wobei diese etwas Zeit in Anspruch nehmen kann. Neben den bereits erwähnten „harten Fakten“ sollte Zuverlässigkeit ein absolutes Muss sein. Kommt der Berater pünktlich oder hat er ein mögliches Zuspätkommen zumindest mit einer vernünftigen Begründung angemeldet? Kommt man im Büro pünktlich dran und werden Absprachen eingehalten? Geht er aktiv auf den Ratsuchenden zu, um Themen zu klären oder Tipps zu geben? Spricht er offen und von sich aus über die Kosten der Beratung? Empfiehlt er andere Experten, wenn er selber die notwendigen Fachkenntnisse nicht hat? Hinweise können auch veröffentlichte Beiträge in der Fachpresse, Seminare und Vorträge sein, ebenso wie eine aktuelle Webseite.